Powerbanks




Wie teste ich?

Jede Powerbank wird mit dem Baxxtar Netzteil (5V) bzw. einen 65W GaN-Netzteil (PD Unterstützung für 5, 9, 12, 15 und 20V) von 0 auf 100% geladen. Anschließend wird mit einen elektronischen Lastwiderstand entladen. Mit einem PD Trigger lässt sich die gewünschte Spannung abrufen.


Hinweise:

Den mAh Wert den die Hersteller auf ihren Geräten angeben, wird man nie erreichen bei einer Messung. Das liegt daran, dass sich dieser Wert nicht auf 5V bezieht (aber genau das ist die Spannung, die USB schon immer hatte), sondern bezogen auf die nominelle Spannung der Akkus die in der Powerbank sind. Typischerweise bestand früher eine Powerbank aus 18650er Li-Ionen Zellen. Diese haben 3,6/3,7V (je nach Hersteller). Besteht eine Powerbank also aus 4 Zellen mit je 3000mAh, macht der Hersteller der Powerbank daraus 12.000mAh. Das ist grundsätzlich nicht falsch. Aber praktisch jede Marketingabteilung der Hersteller suggeriert den Kunden, dass die beworbenen XX.000mAh bei 5V zu entnehmen sei. So viel Energie hat die Powerbank aber nicht. Denn 5V*12.000mAh wären 60 Wh. Es sind aber exakt 24% weniger Energie gespeichert (bei jeder Powerbank). Wäre mehr Energie drin, würde es dem Energieerhaltungssatz widersprechen. Bei neueren Modellen wird das Problem noch deutlicher. Die Anker Zolo hat intern einen 7,4V 10Ah Akku. Weil 10Ah (bzw. 10.000mAh) einfach nach "zu wenig" klingen, wird die Powerbank als 20.000mAh Modell verkauft. Die Marketingabteilung dachte sich wohl, wir rechnen einfach auf 3,7V um und dann sind es 20.000mAh. 3,7V sind keine Eingangsspannung, keine Ausgangsspannung und auch keine interne Spannung. Es ist eine frei erfundene Spannung die mit dem Gerät selbst nichts zu tun hat. Aber weil vor 10 Jahren noch Zellen mit 3,7V typisch waren, ist das - in den Augen der Hersteller - legitim. Na wie gut, dass die Mitarbeiter anscheinend nicht alt genug sind, sonst wüssten sie, dass es vor den 18650er Akkus (auf die sie die Werte heutiger Speicher runter rechnen) noch einen Vorgänger gab mit nur 1,2V. Damals noch NiMh Akkus z.B. in Notebooks, auch in der Baugröße 18650 (wie auch der Li-Ion Nachfolger). Könnte man doch auch auf 1,2V umrechnen. So werden aus 20.000 mAh werbewirksame 60.000 mAh. Aber vielleicht sollte ich einfach die Klappe halten, sonst macht das wirklich noch ein Hersteller. Zutrauen würde ich es ihnen.

Für mich sind die Werte, wie Powerbanks beworben werden hart am Serviervorschlag. Und damit sind nicht die Modelle gemeint, deren mAh Wert komplett frei erfunden ist. Über diese Produkte rede ich gar nicht erst.

Aus diesem Grund messe und bewerte ich die (m)Wh und die Spannungslage der USB Ports wie auch bei Netzteilen. mAh gebe ich nur noch in der Spalte Herstellerangabe an. Ansonsten verzichte ich auf diese Größe, da sie ohne dazugehörige Spannung nichts aussagt.


Getestete Modelle:



Modell Test Laden Herstellerangabe Entladen Wirkungsgrad Messungen
5V Netzteil PD Netzteil 5V 1A 12V 1A 20V 1A
Anker Zolo A1689 20.000 mAh 07/2024 90,1 Wh
6,5 h
15 W
87,6 Wh
5,5 h
20 W (9V 2,2A)
74 Wh (20 Ah) 70,6 Wh 68,6 Wh 64,7 Wh 78 % (5V)
DIY ENB Lingsword (6.800mAh) 06/2015 30,6 Wh
7,8 h
5 W
- 25 Wh (6,8 Ah) 17,4 Wh - - 57 % (5V)
EasyAcc PD6400MT2 06/2015 28,1 Wh
3,9 h
8,5 W
- 24 Wh (6,4 Ah) 21,5 Wh - - 76 % (5V)
EasyAcc PB20000MS 06/2015 95,1 Wh
8,9 h
15 W
- 74 Wh (20 Ah) 65,4 Wh - - 69 % (5V)
JBL Xtreme 3 (Lautsprecher
mit Powerbank Funktion)
12/2024 - 39,1 Wh
4 h
14 W (15V 0,9A)
36,3 Wh (5 Ah) 26,2 Wh - - 67 %