Nach Keeppower, Vapcell und XTAR, geht meine Reihe der 1,5V Akkutests heute mit Hixon weiter. Ich habe mich dazu entschieden nicht den kapazitätsstärksten Hixon zu testen, sondern den einzigen mit USB-Anschluss. Die Akkus habe ich zum regulären Preis bei Amazon erworben.
Wer sich für 1,5V Akkus interessiert, kennt sicherlich die sehr guten blau-schwarzen Akkus von Hixon (3500mWh, Modell: J818). Außerdem werden unter dem Namen Kratax ebenfalls blau-schwarze Akkus verkauft (auch 3500mWh, Modell: J818). Die Akkus von Kratax entsprechend in Punkto Leistung nahezu dem gleichnamigen Modell von Hixon, in punkto Lebensdauer sind sie jedoch wesentlich schlechter wie akkuvergleichstest (https://www.akkuvergleichstest.de/produkt/kratax-aa-j818-3500mwh/) herausgefunden hat.
Weiterhin gibt es orange-schwarze Hixon, auch mit 3500mWh, diese heißen ebenfalls J818, schaffen aber die 3500mWh nicht, sondern maximal 3100mWh.
Außerdem findet man bei Amazon rote Hixon (ebenfalls 3500mWh, keine Modellbezeichnung gefunden), auf der Herstellerseite konnte ich diese Akkus nicht finden. Ebenfalls nur bei Amazon, aber nicht auf der Herstellerseite findet man grüne Hixon, allerdings mit nur 3000mWh, Modellbezeichnung J818.
Die einzigen 1,5V Akkus von Hixon mit USB-Anschluss sind die grün-weißen Akkus mit 3000mWh, welche ich getestet habe. Ihre Modellbezeichnung dürfte wohl jeder erraten können: J818
Da sich auch diese Akkus nicht auf der Herstellerseite finden lassen, habe ich auch nicht viele technische Daten. 3000mWh bzw 2000mAh ist aufgedruckt. Auf den Produktbildern findet man Angaben wie "2 hours fast charging" oder „Maximum 3,8A discharge current“. Außerdem wird damit geworben, dass die Akkus zu 90% die Spannung bei 1,5V halten und anschließend eine lineare Spannungsabsenkung haben.
Im Beschreibungstext heißt es „Der maximale Dauerarbeitsstrom beträgt 3,0 Ampere.“, weiter unten in der Beschreibung wird daraus interessanterweise: „Der maximale Dauerarbeitsstrom könnte 3,0 Ampere betragen, 95% Entladungseffizienz.“ Man beachte den Konjunktiv. Außerdem findet man einen Hinweis, dass diese Akkus auch über ein 5V Ladegerät an den Polen, statt über USB geladen werden können: „Zum Aufladen direkt mit Adapter, Powerbank und Laptop verbinden, kann auch mit einem 5-V-Ausgangsladegerät aufgeladen werden“. Da alle anderen Hixon/Kratax Akkus genauso ein 5V Ausgangsladegerät benötigen, scheint mir das nicht abwegig zu sein, dass falls man bereits so ein Ladegerät besitzt, auch dieses genutzt werden kann.
Ich bin bereits in meinem Test der Keeppower Akkus darauf eingegangen, daher hier nur in aller Kürze: Das verbauen eines USB-Anschluss verringert die mWh bzw. mAh bei Akkus in der Baugröße AA nicht. Der Hersteller hat sich nur dazu entschieden eine günstigere 14430 Zelle mit geringerer Kapazität zu verbauen. Und warum macht Hixon das? Weil eine Firma unheimlich gerne Geld verdienen möchte. Und was ist besser als am Verkauf eines Akkus zu verdienen? Am Verkauf des passenden Ladegerätes auch nochmal zu verdienen. Würde Hixon die Zelle und die Elektronik der blau-schwarzen 3500mWh Akkus nehmen und zusätzlich mit einem USB-C Anschluss versehen, würden sie weniger Gewinn machen, sofern der Preis gleichbleibt. Außerdem würde, gäbe es diesen Akku, alle anderen Modelle des Herstellers obsolet sein.
Viel besser ist es für eine Firma eine beinahe übersichtliche Produktpalette zu haben, bei der ein Teil der Käufer nicht zum besten Produkt greift, sie kaufen z.B. den orange-schwarzen Akku, samt Ladegerät, deren Haltbarkeit deutlich schlechter ist. Und wenn die kaputt sind, wollen sie vielleicht wieder diesen Akku kaufen, weil sie bis auf den Defekt nach einer Zeit X zufrieden waren mit dem Produkt. J818 steht da drauf. Die Wahrscheinlich das der typische Amazon-Käufer wieder nicht zum blau-schwarzen Modell greift - der vermutlich die beste Wahl wäre - liegt bei 80%, denn alle Modelle heißen J818.
Anmerkung zur Messung bei 3A: Der Akku begrenzt die Stromabgabe selbstständig. 3A sind dauerhaft nicht möglich zu entnehmen:
Nachdem ich in meinen letzten Tests eher das Gefühl hatte, die Hersteller entfernen sich mit ihren aktuellen Produkten immer weiter von dem Versprechen, dass diese Akkus 1,5V über die (fast) gesamte Laufzeit liefern sollen, ist es erfrischend mal wieder einen Akku zu testen, der dem Werbeversprechen - gemeint ist hier insbesondere dem beworbenen Spannungsverlauf - sehr nahekommt. Ja, die Spannungsabsenkung ist zwar nicht linear, wie von Hixon beworben. Aber die Phasen sind bis 1A erfreulich klein und sind mit bis zu 11% auch ungefähr so klein wie vom Hersteller beworben. Bei höherer Last, wird sie zwar zum Teil sehr groß, dennoch ist die durchschnittliche Spannung über die gesamte Laufzeit bei Hixon wesentlich näher an den gewünschten 1,5V als bei allen aktuellen(!) Modellen von Keeppower, Vapcell oder XTAR:
Die Hixon Akkus legen mit bis zu 2960 mWh bzw. 2018 mAh nahezu eine Punktlandung hin. Und das nicht nur bei geringer Last von 0,25A oder 0,5A wie bei anderen Herstellern, sondern auch bei 1A. Die Entladungseffizienz der Akku scheint tatsächlich sehr hoch zu sein. Wie hoch genau lässt sich leider nicht genau bestimmen, da mir nicht bekannt ist, welche interne Zelle verbaut ist. Ich habe das zwar beim Verkäufer (HixonDirectDE) erfragt und auch nach wenigen Stunden eine Antwort erhalten. Allerdings ist die Aussage fragwürdig. Denn mir wurde mitgeteilt, dass „Die innere Batteriezelle hat 3,7V 810 mAh. Die Leistung beträgt 3000 mWh“. Da ich zumindest einem der beiden Akkus 3030 mWh entlocken konnte, ergäbe sich ein unglaublicher Wirkungsgrad von über 100 %. Und da zum Laden etwa 4600mWh benötigt werden, wäre der Wirkungsgrad bei Laden mit ~65% hingegen sehr schlecht. Unwahrscheinlich, dass wirklich eine 14430er Zelle mit 810mAh verbaut ist. Ein erneutes Nachfragen beim Verkäufer braucht dann plötzlich 880mAh ans Tageslicht. Aber auch dieser Wert ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht richtig. Denn beide Akkus haben beim Laden 900-910mAh aufgenommen. Ich vermute im Inneren befindet sich eine Zelle mit 920mAh. Damit würde sich eine Effizienz beim Entladen von bis zu 89,4% ergeben. Das ist ein schlüssiger Wert, die meisten 1,5V Akkus liegen im Bereich 80 bis 90%.
Dank der hohen Effizienz, einer zumeist sehr kleinen Phase der Spannungsreduktion und den gewählten Verlauf dieser Spannungsabsenkung, können die Hixon Akkus trotz verhältnismäßig kleinem internen Akku gegenüber der Konkurrenz sehr gut mithalten:
Insbesondere wenn den Hixon Akku mit dem aktuellen Modell von XTAR vergleicht, 3000mWh vs. 4150mWh (Herstellerangaben), da scheint der vermeintliche Sieger schon festzustehen. Auch wenn man die tatsächlich entnehmbare Energiemenge vergleicht, liegt der XTAR noch 20% in Führung (2960mWh vs. 3550mWh). Schaut man sich jetzt aber die Spannungsverläufe an und den Bereich in dem annähernd 1,5V geliefert werden (der Bereich der effektiv auch nutzbar ist), dann ist der Vorsprung des XTAR plötzlich sehr klein:
Man stelle sich vor, Hixon hätte eine kapazitätsstärkere Zelle verbaut, beispielsweise mit 1150mAh oder gar, die bisher von keinem Hersteller verwendete mit 1300mAh. Eine solcher Akku würde die gesamte Konkurrenz deklassieren.
Auch wenn die Akkus die 3A bzw. auch schon die 2,5A nicht über die gesamte Messung aufrechterhalten können, hat bisher kein anderer 1,5V Akku den ich getestet habe überhaupt den 3A Durchlauf geschafft. Insofern gehört der Hixon zu den besten Akkus die derzeit überhaupt 3A liefern können. Selbst der Konkurrent aus eigenem Hause, der blau-schwarze Hixon 3500mWh schaffte im Test bei akkuvergleichstest nur 1,35 Wh bei 3A. Das ist nur etwa die Hälfte seines grün-weißen Bruder.
Die beworbenen 2 Stunden zum Laden schaffen die Akkus nicht ganz, mit im Schnitt 2,3 Stunden sind sie aber schneller geladen als die meisten Produkte der Konkurrenz. Fairerweise muss man aber auch sagen, die meisten anderen 1,5V Akkus (AA) die ich getestet habe, haben intern einen Akku mit mehr Kapazität. Entsprechend dauert das Laden dieser auch länger bei annähernd gleicher Stromstärke. Neben dem USB-Anschluss können die Hixon Akkus auch in einem Ladegerät für 1,5V Akkus geladen werden. Im XTAR L8 wurden sie jedoch etwas langsamer mit nur 300mA geladen. Über USB sind es bis zu 420mA.
Einen wirksamen Schutz vor Tiefentladung haben die Hixon Akkus leider nicht. Erholt sich die interne Zelle, wird die Stromentnahme immer wieder freigegeben.
Der Akku von Hixon macht vieles richtig. Die beworbenen 3000mWh erscheinen im ersten Blick niedrig im Vergleich zur Konkurrenz. Dank hoher Effizienz und keiner - aus meiner Sicht - nutzlosen 1,1V Phase verringert der Hixon den Abstand zur Konkurrenz deutlich. Die Spannungsreduktion ist die - wie ich finde - bisher Sinnvollste die ich bei 1,5V Akkus gesehen habe.
Einziger Kritikpunkt ist, dass der Akku 3A nicht schafft. Akkus der Konkurrenz schaffen das zwar auch nicht, werden aber auch nicht mit „Der maximale Dauerarbeitsstrom beträgt 3,0 Ampere.“ beworben.
Schaut gerne auch in meine Übersicht aller getesteten 1,5V Akkus, um den für euch besten Akku zu finden.